Thilo hat es in seinem Kommentar gerade angesprochen: Wikis sind eine tolle, einfach Möglichkeit unabhängig zusammenzuarbeiten. Ich persönlich liebe es, mit Wikis zu arbeiten. Kein mir bekanntes CMS macht es so leicht umfangreichen und komplexe Text-Inhalte zu veröffentlichen wie es jedes noch so schlichte Wiki kann. Trotzdem befürchte ich, dass das Thema Wiki durch ist.
Thilo spricht in seinem Kommentar den Erfolg von Wikipedia an. Ich erinnere mich aber an einen Kommentar von ihm auf einem WebMontag, der sinngemäß lautete: „Mediawiki ist kein Wiki, sondern eine Software, um Wikipedia zu betreiben.“ Meine Erfahrungen mit Mediawiki unterstützen diese Meinung. Wikipedia ist inzwischen ein festes Team, das mit einer Software arbeitet, die es ermöglicht, Änderungsvorschläge zur Prüfung einzureichen.
Seit Jahren laufen Leute wie Thilo, Tim und ich durch die Welt und erzählen den Leuten, wie toll Wikis sind. Alleine: Es klappt nicht einmal für die „Szene“. Einer der häufigsten Kritikpunkte beim BarCamp war das Wiki und die Anmeldung darüber, die „niemand verstanden habe“. Dabei muss man sich da nur eintragen und austragen, wenn man doch keine Zeit mehr hat. Mir fällt auch kaum ein Wikiprojekt neben Wikipedia ein, an dem mehr als ein paar Leute arbeiten – auch an Guttenplag hat nur eine Hand voll Leute gearbeitet.
Wiki sind kein Breitenthema geworden – selbst als Google entsprechende Versuche gestartet hat. Und ich sehe auch nicht, dass das noch mal passieren wird. Das hat nichts mit der Technik zu tun. Die meisten Menschen schreiben einfach nicht gerne. Deswegen beschäftigen sie sich nicht mit der Technik und deswegen wirkt die Technik abschreckend, wenn es darum geht auch nur den eigenen Namen oder ein Pseudonym in eine Teilnehmerliste zu schreiben. Bohrmaschinen sind auch sehr praktische, eigentlich unkomplizierte Werkzeuge. Wer sie aber nicht so oft benutzt, scheut sich, sie überhaupt zu benutzen.
Schade ist das trotzdem, weil Thilo natürlich recht hat: Wikis sind noch eine einfach einzurichtenden Möglichkeiten, unkompliziert am Internet teilzunehmen, ohne sich in die Arme eines Konzerns zu begeben.
Foto: Bratscher / photocase.com
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