Leider

Wikis sind tot

Kommentare

  1. Avatar von Kai
    Kai

    Ich hat­te das The­ma „Wiki“ zuletzt mit einem gro­ßen Unter­neh­men, wel­ches das zu inter­nen Zwe­cken nut­zen woll­te bzw. es auch recht uner­folg­reich tut.
    Ich glau­be, es schei­tert vor­nehm­lich dar­an, dass es zu „nerdig“ ist. Selbst gro­ße, kom­mer­zi­el­le Wiki­sys­te­me sind wenig anspre­chend, weder optisch, noch in der Bedie­nung. Alles immer sehr nüch­tern und so nüch­ter­ne Daten­ver­ar­bei­tung ist irgend­wie nix für „nor­ma­le“ User. Macht ja auch kei­ner sei­ne Haus­halts­pla­nung mit Excel oder Access.
    Und bei grö­ße­ren Wikis wirds auch noch kom­pli­ziert, wenn man dann mit­ein­an­der dis­ku­tie­ren muss usw…das hat dann ja schon was von „Poli­tik“, und Poli­tik ist auch zu meiden.
    Und wer ein­mal mit Wiki­pe­dia aktiv in Berüh­rung kam, dem ver­geht der Spaß eh recht schnell, für immer.
    Viel­eicht bräuch­te man eher eine Mischung aus Wiki und Far­me­ra­ma, qua­si Wiki­ra­ma, mit Beloh­nungs­sys­tem und allem drum und dran. :/

  2. Avatar von Thilo

    Ich weiss nicht ob das alles so stimmt. Ich gehe davon aus, dass wir heu­te das zig­tau­sen­de an Wikis haben, als noch zum Start des Web­mon­tags. Im Ver­gleich zu Face­book ver­lie­ren sie, weil sie nicht ein­ge­bau­te Ver­net­zungs­fea­tures und eine Com­mu­ni­ty bie­ten. Den­noch den­ke ich, dass Wikis sich durch­ge­setzt haben und über­all zu fin­den sind. Die Alter­na­ti­ve dazu sind spe­zi­el­le Pro­gram­me. ich selbst nut­ze Wikis in Grup­pen, in denen ich aktiv bin täg­lich und es funk­tio­niert sehr gut. Ich wüss­te gar nicht wel­che Alter­na­ti­ve ich ver­wen­den soll­te. Ich benut­ze auch mit eini­gen Leu­ten Goog­le Docs, um gemein­sam Tabel­len­kal­ku­la­ti­on zu betrei­ben. Das gefällt mir auch sehr gut, ist aber eine sehr spe­zi­el­le Anwen­dung. Außer­halb von mei­nen Grup­pen ken­ne ich Leu­te, die sonst noch Drop­box oder Ether­pads benut­zen. Die kom­men aber nicht ansazt­zwei­se an Wiki­funk­tio­na­li­tät her­an oder stel­len eine sehr eige­ne Funk­ti­ons­pa­let­te zur Ver­fü­gung. Dann braucht man aber 3–5 ver­schie­de­ne Tools (für Kalen­der, Noti­zen, Lis­ten,…) um das glei­che zu machen. Gera­de das Gut­ten­plag Wiki hat für mich gezeigt, dass Wikis immer noch die bes­te Lösung für man­che Pro­ble­me dar­stel­len. Auch wenn es jetzt nicht so vie­le Betei­lig­te waren.

  3. Avatar von Steffen

    Natür­lich ist die Über­schrift eine klei­ne Pro­vo­ka­ti­on. Dan­ke aber für Euer Feedback!
    Wikis schei­nen ein­fach nur nicht ganz so breit ein­setz­bar zu sein, wie ich mal dach­te. Was scha­de ist: Es liegt zum Teil dar­an, dass sich Wikis nie wei­ter­ent­wi­ckelt haben. Zumin­dest die mir bekann­ten Sys­tem sind alle noch größ­ten­teils so wie vor 5 Jah­ren. In der Zwi­schen­zeit haben sich die Ansprü­che aber weiterentwickelt.

  4. Avatar von Swen Wacker

    Die meis­ten Wikis, die ich ken­ne, haben so eine Ein­ga­be­box, wo man komi­sche Zei­chen ein­ge­ben muss, damit nach­her der geän­der­te Text zu sehen ist. Das ist ganz anders als bei WORD.
    Im Ernst: Wikis, selbst der Platz­hirsch Media­wi­ki, erwar­ten von Anwen­der, dass er ein bestimm­tes Aus­zeich­nungs­mark­up beherrscht. Das ist ein Feh­ler an sich. Damit wird die eh klei­ne Grup­pe der Mit­ar­beits­wil­li­gen auf die­je­ni­gen ein­ge­schränkt, die sol­che Din­ge ler­nen wol­len. Bei Kon­kur­renz­pro­duk­ten wie Moin­Mo­in und Co kommt dann noch hin­zu, dass ihr Mark­up abweicht. Ich muss dann immer an Dür­ren­matts Phy­si­ker und die Atom­bom­be den­ken (… „brauch­bar ist eine Maschi­ne erst dann, wenn sie von der Erkennt­nis unab­hän­gig gewor­den ist, die zu ihrer Erfin­dung führte“ …).
    Außer­dem glau­be(!) ich, dass die Men­ge der­je­ni­gen, die an „was auch immer“ mit­ar­bei­ten wol­len, durch das Inter­net nicht grö­ßer gewor­den ist. War­um auch? Was sich geän­dert hat, ist die Ver­net­zung­mög­lich­keit und die Men­ge der Ange­bo­te, nicht die Grup­pe der Enga­gier­ten. Dann ist es nur fol­ge­rich­tig, wenn Grup­pen, die Engagement/​Ehrenamt brau­chen, unter Man­gel leiden.
    Wikis sind nicht tot, unse­re Ansprü­che waren hoch.

  5. Avatar von Tim Schlotfeldt

    Moin, ein net­tes Thema 😉
    Wikis sind natür­lich nicht tot, sie wach­sen und gedei­hen in bestimm­ten Orga­ni­sa­tio­nen ganz vor­züg­lich. Man darf aber nicht erwar­ten, das man so etwas wie Face­book oder Twit­ter bekommt.
    Wikis sind Werk­zeu­ge zum Wis­sens­man­ge­ment und weni­ger zur bei­läu­fi­gen Kom­mu­ni­ka­ti­on. Bei­läuf­ge Kom­mu­ni­ka­ti­ton, dass ist das, was man so auf auf Twit­ter, Face­book & Co so treibt. Zur Orga­ni­sa­ti­on eines Bar­Camps gehört dage­gen auch Wis­sens­ma­nage­ment. D.h. man doku­men­tiert für sich und die ande­ren sei­ne Erfah­run­gen, Abspra­chen und der­glei­chen. So etwas zu machen ist ziem­lich anstren­gend. Anders als bei einer bei­läu­fi­gen Kom­mu­ni­ka­ti­on muss ich beim Wis­sens­ma­nage­ment mein Know-How so for­mu­lie­ren, dass es ande­re auch Mona­te spä­ter noch ver­ste­hen. Ich muss ent­schei­den, in wel­chem Kon­text ich Infor­ma­tio­nen im Wiki am sinn­volls­ten able­ge und wel­che Ver­knüp­fun­gen (Bezie­hun­gen) ich anle­ge. Der Sinn die­ses Tuns ergibt sich einem nicht sofort son­dern erst spä­ter, wenn man merkt, wie sehr man von der Zuar­beit der ande­ren im Wiki pro­fi­tiert. Wiki ist so etwas wie Open Source auf Infor­ma­tio­nen: man teilt groß­zü­gig sein Know-How weil man in der Sum­me viel mehr zurück­be­kommt als man gege­ben hat.
    Das Pro­blem mit Wiki in Orga­ni­sa­tio­nen ist nicht so sehr das User Inter­face. Ja, man muss erklä­ren, war­um das nicht wie Word funk­tio­niert oder war­um man kei­ne Kom­men­ta­re schrei­ben kann wie bei Face­book. Das größ­te Pro­blem ist aber die mit dem Wiki ein­her­ge­hen­de Trans­pa­renz. Wenn man Wikis näm­lich ernst­haft ein­setzt, dann bedeu­tet das: jeder kippt alle sei­ne Wis­sens­bro­cken rein. Kei­ne Mar­ke­ting-Blah­blah, kein Pro­jekt­ab­schluss­erfolgs­pro­to­koll, son­dern kla­re, unge­schmink­te Wor­te und Bil­der. Das setzt natür­lich vor­aus, dass so etwas in Orga­ni­sa­tio­nen auch hono­riert wird, dass es belohnt wird, auch Feh­ler zu doku­men­tie­ren. Aber genau das ist das zwei­te Pro­blem mit den Wiki, denn gera­de wir in Deusch­land sind allei­ne schon durch unse­re Schul­so­zia­li­sa­ti­on eher auf Wett­be­werb denn auf Koope­ra­ti­on getrimmt.
    Ich erin­ne­re mich noch an die Aus­sa­ge eines neu­en Mit­glieds des Bar­Camp Kiel Teams, dass nicht woll­te, dass sei­ne Feh­ler im Wiki doku­men­tiert sind.
    Also, Wikis sind super Werk­zeu­ge zum Wis­sens­ma­nage­ment. Dass Wikis nicht funk­tio­nie­ren, liegt nach mei­ner Erfah­rung als Wiki-Bera­ter für Unter­neh­men vor­nehm­lich an zwei Din­gen: 1. Wis­sens­ma­nage­ment ist anstren­gen­der als ein­fa­che, beläu­fi­ge Kom­mu­ni­ka­ti­on und 2. haben gera­de Orga­ni­sa­tio­nen bzw. Men­schen in die­sen Orga­ni­sa­to­nen erheb­li­che Pro­ble­me mit der ein­her­ge­hen­den Transparenz.

  6. Avatar von Kai Breker
    Kai Breker

    Ich glau­be auch, dass der Haupt­grund dafür ist, dass Wikis nicht so popu­lär ist, die Bedie­ner­freund­lich­keit ist.
    Selbst ich, der sich für jeman­den hält, der in Sachen EDV und Web nicht auf den Kopf gefal­len ist, muss selbst bei Ver­lin­kun­gen die Syn­tax nachschlagen.
    Wäre ein Wiki so ein­fach zu bedie­nen, wie das Schrei­ben einer Mail – WYSIWYG – wäre das Kon­zept erfolg­rei­cher gewe­sen, glau­be ich.
    Heu­te ist der Edi­tor über­ar­bei­tet – aber viel zu spät, wie ich meine.

  7. […] wenn ich skep­tisch bin, ob das für die meis­ten Men­schen gilt: Ich fin­de Wikis toll. Ich kann super damit […]

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