Neuanfang

Internet in Bürgerhand!

Kommentare

  1. Avatar von Steffen

    Ich woll­te den Blog­post nicht zu lang machen, um den Kern­ge­dan­ken rüber­zu­brin­gen. Ein paar Din­ge mehr wür­de ich aber ger­ne hier als Kom­men­tar erwähnen:
    1. Für den Erfolg des Net­zes wäre es wich­tig, dass es auf mög­lichst vie­le Men­schen ver­teilt ist.
    2. Dazu ist es nötig, dass man sehr ein­fach mit­ma­chen kann – tech­nisch ein­fach und billig.
    3. Nimmt man Frei­funk als Basis müss­ten vor­kon­fi­gu­rier­te Gerä­te bil­lig ver­füg­bar gemacht wer­den, so wie es zum Bei­spiel La Fone­ra macht.
    4. Viel­leicht wäre Open Hard­ware ein Ansatz. Ardui­no erfreut sich ja einer leb­haf­ten Szene.
    5. So ein Netz hät­te auch einen sozia­len Effekt, weil der Zugang abge­se­hen von der Hard­ware kos­ten­los wäre.
    6. Ver­schie­de­ne recht­li­che Pro­ble­me wer­den dann neu auf­tre­ten. Die Mensch­heit wird halt durch ein neu­es Netz kei­ne bes­se­re Menschheit…

  2. Avatar von Christoph
    Christoph

    Net­te The­se… aber ich möch­te dage­gen halten.
    In der Vor-Inter­net­zeit gab es 4–5 Mail­bo­xen in Kiel (Top­point, Kbbs, Sprot­te, …) mit gefühlt 30 Akti­ven Nut­zern. Das pas­sen Aus­wand und Nut­zen gut zusammen.
    Freie Dis­kus­si­ons­fo­ren (use­net) wur­den von Uni­ver­si­täts­net­zen über­rer­gio­nal trans­por­tiert und dann lokal abge­grif­fen. Die gro­ßen Daten­men­ge alt.* waren sel­ten in pri­va­ter Hand.
    Net­ze via ISDN zu ver­kno­ten ist kein guter Ansatz. Auch Funk­tech­ni­ken sind nicht wirk­lich geeig­net. Wer freie Net­ze pro­pa­giert muss mit min­des­tens 100Mbits planen.
    Das Inter­net ist nicht erst jetzt kom­mer­zia­li­siert, son­der war es immer. Ohne den Kom­merz und sei­ne Kraft gäbe es kein Inter­net (son­dern noch Mailboxen).
    War­um mobi­le Daten­net­ze die Kom­mer­zia­li­sie­rung des Inter­nets treibt bleibt mir ver­schlos­sen. Das gilt doch bes­ten­falls für den Internetzugang.
    Ich wür­de vor­schla­ge die Dis­kus­si­on um freie Net­ze von der Tech­nik der Net­ze zu tren­nen. Die Net­ze sind da und uni­ver­sal, wie auch Gas‑, Was­ser- und Stromnetze.
    Wenn die Inhal­te im Inter­net unab­hän­gig sind von Staa­ten und Unter­neh­men, dann sind die Ihal­te auch frei.…
    …aber das wird es nicht geben!

  3. Avatar von Steffen

    Die Net­ze sind nicht da und uni­ver­sal. Das ist ja gera­de das Pro­blem. Die Net­ze z.B. in Deutsch­land gehö­ren einer Hand voll gro­ßer Unter­neh­men. Die wol­len ver­kau­fen. Denn deren Inter­es­se liegt zu Recht beim Geld ver­die­nen und nicht dar­in, eine demo­kra­ti­sche Öffent­lich­keit zu ermög­li­chen. Das merkt man schon dar­an, wie gering der Elan die­ser Unter­neh­men ist, länd­li­che Gebie­te oder sozi­al Schwa­che anzuschließen.
    Den Zugang zu Gas, Was­ser und Strom bekommst Du über­all – auch wenn Du kei­ne Koh­le hast. Die­se Art Ver­sor­gungs­net­ze gibt es über­all, weil sie von den Bür­gern selbst (kom­mu­nal) finan­ziert wur­den. Und jeder hat Zugang, weil wir mit den­je­ni­gen soli­da­risch sind, die es sich nicht leis­ten können.
    Das Inter­net wird zuneh­mend zum All-Round-Medi­um. Kom­mu­ni­ka­ti­on, Infor­ma­ti­on, Unter­hal­tung. Ohne Zugang wer­den immer mehr Men­schen von all dem ausgeschlossen.
    Die Dis­kus­si­on um die Netz­neu­tra­li­tät ist ein Zei­chen die­ser Fehl­ent­wick­lung: Statt sich wei­ter um den Aus­bau der Net­ze zu küm­mern, nimmt man angeb­li­che Eng­päs­se, um soge­nann­te Zusatz­dienst­leis­tun­gen zu recht­fer­ti­gen – die dann sogar die Leu­te aus­schließt, die eigent­lich über einen Inter­net­zu­gang verfügen.
    Und zur tech­ni­sches Umset­zung: Kommt Zeit kommt Rat. Der Auf­bau eines Frei­funk­net­zes erscheint mir am rea­lis­tischs­ten: Die Tech­nik ist da und bil­lig genug. Bis 300MBit sol­len die neu­en Din­ger theo­re­tisch machen. Und ich kann mich noch dran erin­nern, dass man bei den 14.400er Modems damals schon sag­te, dass man am Ende der Kup­fer­ka­bel ange­kom­men sei – schnel­ler gin­ge es nicht…
    Nie­mand hat gedacht, es könn­te so etwas wie Wiki­pe­dia geben. Nie­mand hat gedacht, dass Open­Street­Map auch nur ansatz­wei­se voll­stän­dig und kor­rekt wer­den könnte.
    Man kann ja nicht erst mit dem Den­ken anfan­gen, wenn die tech­ni­sche Lösung da ist 😉

  4. Avatar von Steffen

    Übri­gens geht es mir nicht dar­um, dass Leu­te im Inter­net Geld ver­die­nen. Das mach ich ja auch.

  5. Avatar von Thilo P

    Also es gab deut­lich mehr Mail­bo­xen in Kiel und Umge­bung: https://groups.google.com/forum/?fromgroups=#!topic/kiel.allgemein/EUntQuVY0SY
    Ich den­ke nicht, dass das Inter­net heu­te weni­ger demo­kra­tisch ist, als damals die Mail­bo­xen. Die Leu­te haben ja damals auch meh­re­ren hun­dert Mark pro Monat für Ver­bin­dun­gen aus­ge­ge­ben. Sagen wir ein­fach mal: Es ist nicht vergleichbar.
    Tech­nisch mach­bar ist heu­te vie­les. Fin­de ich auch gut.

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