In den letzten 10 Jahren hat vor allem ein Paradigma die Bildungspolitik bestimmt: Effizienz. Schule und Studium sollte vor allem in kürzerer Zeit mehr Wissen produzieren. Und damit man den Wissenszuwachs auch schon quantifizieren kann, sollten alle das Gleiche lernen. Gesine Schwan räumt damit in Ihrem Beitrag „Bildung – mehr als Aufstieg und Effizienz“ in der Frankfurter Rundschau auf.
In einem, wie ich finde zentralen Absatz sagt die SPD-Kandidatin für das Amt der Bundespräsidentin:
„Vor 25 Jahren waren die Islamwissenschaften an den Universitäten ein „unnützes“ so genanntes Orchideenfach. Heute blühen sie überall, weil ihre Kenntnisse auch praktisch gefragt sind. Dies zeigt das Dilemma: Wir wissen heute nicht, was wir in 25 Jahren wissen müssen.“
Schule soll den Kindern Lesen, Schreiben und Rechnen beibringen und ihnen dabei helfen herauszufinden, wie sie mit ihren eigenen Talenten das Besten erreichen können. Irgendwann könnte es wichtig sein.
Was wäre passiert, wenn Immanuel Kant nicht an die Philosophie herangeführt worden wäre, oder Mozart an die Musik. Das sind heute beides „nice-to-have“ Fächer. Sowohl aus Mozart als auch aus Kant wären vermutlich nur mittelmäßige Finanzberater oder Marketing-Fachleute geworden.
Links
- Bildung – mehr als Aufstieg und Effizienz, Frankfurter Rundschau
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