Ich habe heute gelernt, dass es neben „Zeitgeist“, „Kindergarten“ und „Schadenfreue“ offenbar auch das schöne Wort „Gedankenexperiment“ in die englische Sprache geschafft hat. Cory Doctorow benutzt es in dem wie immer interessanten Interview beim elektrischen Reporter, Mario Sixtus. Er beschreibt damit die Idee für sein Buch „Down and Out in the Magic Kingdom“ (deutsch: „Backup“).Sei Roman beschreibt eine Welt in der die Ressourcen der Welt anhand von Reputation vergeben wird. Die Menschen über die die meisten anderen Menschen gut denken, bekommen mehr als andere. Dieser Wert wird aus den Gedanken direkt erzeugt und ist ständig zu jedermann bekannt.
Das klingt zunächst gut – Minderheitsmeinungen kann man sich in einer solchen Gesellschaft aber nicht mehr leisten.
Interessant sind aber auch Doctorows Ansichten zur tatsächlichen Gefährdung der Privatssphäre: Mit einer tatsächlich funktionierenden, elektronischen Gesichtserkennung werden plötzlich neben jedem Foto im Internet die Name der fotografierten zu lesen sein. Wer sich also vorher noch auf der sicheren Seite fühlte, weil man die eventuell inkriminierenden Fotos ja nicht mit seinem Namen in Verbindung bringen konnte, wird sich dann eines besseren belehren lassen müssen.
Links:
Cory Doctorow über Boing Boing, seinen Roman “Backup” und Bedrohungen unsererer Privatsphäre
„Backup“ als PDF
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