Seit 1998 probiere ich alle paar Jahre Linux aus. Für die, die es nicht wissen: Linux ist so etwas wie Windows – ein Betriebssystem, das die Grundfunktionen bietet, um darauf dann richige Programme wie E‑Mail, Browser, Word oder Spiele laufen zu lassen. Linux ist aber nicht das Produkt einer Firma, sondern das Ergebnis der Arbeit von Hobby-Programmierern rund um den Globus. Im Laufe der Jahre ist das System immer weiter gewachsen und es hat sich zumindest als Server-System ganz gut etabliert. Mittlerweile gibt es immer mehr Medienberichte über Linux im privaten Einsatz und da war es an der Zeit für mich, mal wieder ein Linux auszuprobieren.
Man kann aber nicht einfach Linux installieren. Linux ist nur der Sammelbegriff für verschiedene Programme, die zusammenarbeiten können. Diese Programme werden unterschiedlich zusammengestellt als „Distributionen“ angeboten. Dabei gibt es kostenpflichtige Pakete, aber auch kostenlose. Eines von den kostenlosen ist „Ubuntu“ und es gilt als sehr einsteigerfreundlich.
Ganz unbeleckt bin ich im Linuxbereich aber nicht. Mein erstes Linux habe ich 1997 installiert. Da saß ich dann vor einem schwarzen Bildschirm mit blinkendem Cursor. Im Gegensatz aber zu einem 5 Jahre älteren, ähnlichen Erlebnis mit meiner ersten Einwahl in einer Mailbox, kam nicht der Sysop online und erklärte mir die ersten Schritte. Also flog das System wieder runter.
2000 habe ich in einem Unternehmen gearbeitet, dass schon damals alle Arbeitsplätze mit Linux ausstattete. Das war für die Programmierer sehr praktisch, aber das Arbeiten mit der grafischen Oberfläche war doch eher krampfig. Zuhause installierte ich mir die kostenpflichtige Linux Distribution „Suse“ und betrieb einen kleinen Heimserver, der im Wohnzimmer in der Schrankschublade surrte.
Da hat mich aber immer gestört, dass einfach 1 Millionen Programme installiert sind, die ich für den Serverbetrieb nicht brauchte. Ich fand erst Fli4l und dann Eisfair, die genau das schlanke Linux boten, das ich brauchte. Ein Desktop-Linux habe ich mir aber seither nur mal kurz als Knoppix Live-CD angeguckt.
Mich hat bisher abgeschreckt, dass meine Linuxerfahrungen recht kompliziert waren. Ich musste ständig irgendwas in irgendwelchen Textdateien ändern und ich hatte immer das Gefühl, dass ich nur die halbe Hardware in meinen Computern nutze. Außerdem laufen Spiele nur im Emulator – was einfach mal total widersinnig ist. Bei Spielen braucht man volle Performance und nicht noch 3 Systeme drum rum.
Da mittlerweile aber auch die bekanntesten Open Source Pogramme (OpenOffice, Thunderbird, Firefox) sowohl unter Linux als auch unter Window laufen, bietet Linux mir erstmal keine besonderen neuen Features und auf den ersten Blick (bis auf den Preis) nur Nachteile.
Nun habe ich hier mit dem Laptop einen zweiten, leistungsfähigen Rechner, so dass ich Ubuntu einfach mal ausprobieren kann. Wenn es nicht tut, was ich brauche, fliegt es wieder runter. Zweitrechner hin oder her – funktionieren sollte alles.
Mehr demnächst.
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