13 Romane, einige Filme, Gedichtsbände, Übersetzungen – Paul Auster ist kein Neuling mehr auf der literarischen Bühne. Seinen Durchbruch hatte er 1985 mit „Stadt aus Glass“ – seither gibt es jedes Jahr eine neue Veröffentlichung. Wie sehr all diese Geschichten zusammenhängen zeigt Austers aktueller Roman „Reisen im Skriptorium“.
„If all these books were put together in one volume, they would form the book of my life so far, a multifaceted picture of who I am.“
Paul Auster
Alle Bücher zusammengenommen, ergeben ein vielseitiges Bild des Autors Paul Auster. Und so lassen sich natürlich alle Romane für sich lesen und jedes ist eine spannend erzählte Geschichte.
Mal bedient sich Auster der Form des Detektivromans, mal eher dem Familienroman – aber jeweils immer nur an der Oberfläche. Die Detektive finden nichts heraus und die Familie verschwindet so schnell wieder, wie sie auftaucht. Unter der Oberfläche erzählt Auster immer wieder die Geschichte von Menschen, ihren Wahrnehmungen, ihren Möglichkeiten Kontakt zu anderen Menschen aufzunehmen und den Arten und Weisen Geschichten zu erzählen.
„Reisen im Skriptorium“ ist so etwas wie ein Zwischenroman – eigentlich passiert nichts: Ein alter Mann sitzt in einem Zimmer und wird heimgesucht von den Figuren aus den Geschichten von Paul Auster. Da taucht Anna Blume aus „Im Land der letzten Dinge“ auf, um ihm zu pflegen. Als Anwalt erscheint Daniel Quinn – der erfolglose Detektiv aus „Stadt aus Glas“, der selbst auch schon in „Ghosts“ und ebenfalls in „Im Land der letzten Dinge“ weitere Auftritte hatte. Auch aus „Mond über Manhattan“, „Music of Chance“ usw. gibt es Deja Vus – sogar Joubert, dessen Werk Auster übersetzte, taucht als Figur wieder auf.
Damit ist „Reisen im Skriptorium“ kein Buch für Auster-Anfänger. Wer Spaß an diesem Roman haben will, sollte zumindest den einen oder anderen Vorgänger gelesen haben. Wer aber einmal in das Universum Paul Austers eingetreten ist, findet hier ein wie immer spannend konstruiertes Wiedersehen mit Marco Fogg, Hector Mann, Anna Blume usw.
Links
- Paul Auster, Wikipedia.com
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