Es gibt Hoffnung für alle, die wie ich angehende Lehrer sind: Der Journalist Reinhard Kahl hat einen Film darüber gedreht, „Wie in Deutschland Schule gelingt“. Denn nicht nach Schweden, Finnland oder Japan schweift sein Blick nach Pisa – auch in Deutschland gibt es Beispiele für moderne Schulformen, und diese liefern auch die gewünschten Leistungen. Und dass, obwohl es offensichtlich alle leichter haben als an einer normalen Schule.Schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts haben sich die sogenannten Reformpädagogen Gedanken darübergemacht, wie man Schule und Lernen neu gestalten kann. Doch geändert hat sich wenig. Das Schulsystem, dass im Kaiserreich zuverlässig Arbeiter und Soldaten produzierte, bringt zu wenig Leistungsträger für das 21. Jahrhundert hervor. Wen wundert’s? Und was wird getan? Nichts?
Reinhard Kahl stellt Schulen ohne Stunden, ohne Klassen und ohne Klassenarbeiten vor. Hier lernen die Schüler selbstständig und im eigenen Tempo und unbeschwert von Leistungsmessungen, die sie nur vergleichbar, aber nicht besser machen. Und das schöne ist: Obwohl die Lehrer hier tatsächlich ihre 35 Stunde in der Schule verbringen, geht es ihnen besser. Es herrscht nämlich nicht der übliche Kampf zwischen Schülern und Lehrern, sondern Kooperation. Der Lehrer ist Berater in Lernsachen.
Drei Jahrgänge lernen zusammen und vor allem auch voneinder – Altersmäßige und vor allem auch fähigkeitsmäßige Differenzierung wird von den Zuständigen als Stärke und nicht als Schwäche bezeichnet. Und wenn schon die Grenzen zwischen den Klassen fallen, dann auch gleich die Begrenzung der Lernzeit auf 45 Minuten.
Und trotz oder gerade wegen diese schönen Atmosphäre schneiden diese Schulen in den Tests besser ab.
Wer sich auch Hoffnung machen will, sollte bei diesem Film zugreifen:
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