Die Landschaft an Amerikas Westkueste ist atemberaubend. Meer und Strand und Felsen und ein Highway, der sich ueber Serpentinen durch die Berge windet. Kommt man in die Staedte ist man erschlagen von den verschlungenen Autobahnauf- und Abfahrten, den Hoehe der Haeuse im Downtown und den vielen verschiedenen ethnischen Vierteln. Wozu muss man sich angesichts der vielen Eindruecke noch Drogen und vielleicht sogar noch bewusstseinserweiternde reinziehen?Kommt man mit Amerikanern ins Gespraech, stellt sich schnell heraus, dass sie gegen Bush sind und gegen den Irak Krieg. Das mag zum einen daran liegen, dass die klassischen Bushwaehler nicht in den grossen Staedten wohnen und dass wir mit denen vermutlich auch gar nicht so ins Gespraech kommen wuerden.
Kaum hat man die politische Uebereinstimmung festgestellt, erzaehlt der Amerikaner von sich oder einem Bekannten, der man in Deutschland als Soldat stationiert war und wie schoen er doch Heidelberg fand.
Dann wird man gefragt, was man denn an Amerika mag und was in Deutschland besser waere. Gewitzte Zeitgenossen erklaeren dann, dass das Bier besser sei und man es auch legal in der Oeffentlichkeit trinken duerfte – und das sogar schon ab 16. Es folgt eine mehr oder weniger lange Diskussion ueber die Qualitaet des amerikanischen Bieres und den Sinn von Alkoholverboten, in der der deutsche Rucksackreisende mit dem amerikanischen Nicht-Bushwaehler wieder einer Meinung ist. Man kann also schlussfolgern, dass das schlechte amerikanische Bier fuer Bushwaehler gebraut wird.
Wenn man schon dabei ist ueber Verbote zu reden kommt man unweigerlich auf das Thema „Haschisch“: Ja, das gibt es bei uns auch. Ueber die Qulitaetsunterschiede kann ich aber mangels Erfahrung wenig sagen. Dann kommt von dem Amerikaner immer die Anregung doch in dieses oder jenes Viertel in dieser oder jenen Stadt zu fahren und dort Einen zu rauchen.
Die Nicht-Bushwaehler sind durchweg Fans des Kiffens. Und manchmal bieten sie einem sogar etwas an. Besonders absurd, wenn man gerade ueberwaeltigt von der Szenerie in der Gegend steht und ein besoffener Amerikaner angetorkelt kommt, das oben aufgelistete Gespraech im Kurz- und Kaumzuverstehen Verfahren abspult und einem dann etwas zu rauchen anbietet.
Ein Bier ist wie ein kleiner Urlaub, wenn man nicht im Urlaub ist. Wenn man im Urlaub ist, ist es ein Stueck Alltag.
Schreibe einen Kommentar