Seit heute läuft mein TP-Link TL-WR1043ND Router mit der freien Firmware „DD-WRT“. Bisher lief der Router nur neben meinem alten Router als WLAN-Accesspoint. Die Routerfunktion hatte immer noch mein alter TL-WR641G. Den kann ich jetzt nach 6 Jahren in Rente schicken, denn der neue kann dank der freien Firmware DD-WRT alles.
Ursprünglich hatte ich mir den TL-WR1043ND gekauft, um damit Freifunk zu betreiben. Dazu ist es nicht gekommen und beim Zocken habe ich festgestellt, dass der Router für unglaubliche Aussetzer sorgt, die sich mit keiner Einstellung beheben ließen. Ich habe dann das LAN weiter über den alten Router laufen lassen und den neuen nur für das WLAN genutzt, weil der eine wesentlich bessere Reichweite als der alte hat.
Zorn auf die Original-Firmware
Gestern bin ich dann an die Grenzen der Konfiguration gestoßen: Nachdem der Router angefangen hat zu funken, war er natürlich in einem anderen Netz als mein Desktop-Rechner. Ich habe dann nicht lange gefackelt und den alten Router rausgeschmissen und endlich mal versucht das Problem mit dem Lag in den Griff zu kriegen. Mit der Original-Firmware ging das nicht. Genervt hat mich auch, dass die Firmware seit dem letzten Update zwar auch einen Print-Server an der USB-Schnittstelle betreiben kann – aber nur mit bestimmten Drucken. Und meiner gehört leider nicht zu diesem exklusiven Club.
DD-WRT installieren
Also habe ich mir eine gute Anleitung zur Installation von DD-WRT auf dem TL-WR1043ND gesucht, die beiden Firmware-Dateien heruntergeladen und das Experiment gestartet. Dank der Anleitung ging das so unkompliziert, wie es da steht.
DD-WRT konfigurieren
Nach ein paar Minuten konnte ich mich dann das erste Mal in die DD-WRT-Oberfläche einloggen. Hübsch ist etwas Anderes, und die vielen Einstellungen erschlagen einen erst einmal. Ich hab die Stelle aber schnell gefunden, an der ich meine Daten für den DSL-Zugang eingeben musste. Danach lief es.
Als nächstes musste ich das WLAN aktivieren und einstellen. Mit der alten SSID und dem alten Passwort konnte ich direkt zusehen, wie sich meine WLAN-Geräte mit dem Router verbanden.
Ein erster Test: Durchgefallen
Die ersten Testaufrufe von Webseiten zeigten allerdings, dass das Performance-Problem weiter bestand: Es dauert mehrere Sekunden, bevor sich überhaupt etwas tut, dann läd ein Teil der Seite. Und dann laden sich die einzelnen Elemente der Seite in Wellen nach. Das Laden einer einzigen Seite dauert bis zu einer Minute. – Es lag also nicht an der Firmware.
Lösung: Alte Kabel bremsen
Ich habe dann ein wenig gesucht und Hinweise darauf gefunden, dass es an den Kabeln liegen könnte: Der Router ist ein Gigabit Router und mein Rechner unterstützt das auch. Die beiden handeln also aus, mit dieser Geschwindigkeit zu arbeiten. Das klappt aber wohl nicht immer mit CAT‑5 Kabeln. Die Lösung ist, man zwingt den Netzwerk-Adapter einfach in den 100MBit-Modus:
sudo ethtool ‑s eth0 speed 100 duplex full autoneg off
Seither habe ich den Eindruck, dass das alles wieder normal funktioniert.
Der Bonus: Der Print-Server
Jetzt wollte ich sehen, ob der Print-Server besser funktioniert als bei der Original-Software oder ob es doch am Drucker liegt.
Unter Services > USB muss man den Druckerserver und am Drucker den Drucker einschalten. Dann kann man in Ubuntu einen neuen Netzwerkdrucker einrichten. Dazu gibt man die IP des Routers an (idR 192.168.1.1). Der Drucker wird dann recht schnell gefunden, man wählt den passenden Treiber aus und druckt eine Testseite. Jetzt können alle Rechner im Netzwerk auf dem Gerät drucken.
Damit bin ich jetzt erst einmal zufrieden. Es gibt noch eine Vielzahl zusätzlicher Packages für DD-WRT und dank des relativ großzügigen Speichers des Routers könnte ich noch ein paar Sachen ausprobieren. Ich hab aber gerade keine Lust.
Links
- Homepage: DD-WRT
- Produktseite: TL-WR1043ND
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