Am 12. Juni 2004 habe ich meinen ersten Eintrag auf kaffeeringe.de geschrieben. Das ist zehn Jahre. Seit dem letzten Jahr habe ich das kommen sehen. Ich wollte das irgendwie feiern. Mir ist aber nichts Besseres als ein weiterer Blog-Post eingefallen.
Die Domain kaffeeringe.de ist, soweit ich das herausfinden konnte mindestens fast 14 Jahre alt. Eigentlich bin ich ziemlich sicher, dass sie eher 15 Jahre alt ist – Das passt sonst mit meinem Lebenslauf nicht.
Auf den Namen hat mich damals eine CD von Max Goldt gebracht: Die CD mit dem Kaffeeringecover. Die habe ich nie besessen. Ich habe sie aber in einem CD-Geschäft gesehen und sie hat mich begeistert. Dazu kam, dass ich „Kaffeeringe“ als Symbol ganz toll fand. Kaffee – das Getränk der fleißigen Leute. Kaffeeringe.de war damals der erste Versuch, mich selbstständig zu machen. Und der Name sollte ausdrücken, dass ich fleißig bin und kreativ und was weiß ich.
Einmal hat mich damals eine Dame von einer Kaffeefirma angerufen. Ihre Firma wollte ein Gewinnspiel machen und man sollte ein Praktikum in den Neuen Medien gewinnen können. Ich passte namentlich so gut. Da habe ich mich in meinem 13m² WG-Zimmer umgeguckt und höflich abgelehnt.
2003 habe ich dann angefangen, mich mit Content Management Systemen auseinander zu setzen. Und weil es damals noch nicht so viel gab, bin ich bei Postnuke gelandet. Und so kam es, dass ich mir in einem vermutlich verregneten Sommer 2004 so ein Postnuke auf meiner vernachlässigten Domain installiert habe, um dort immer mal wieder Dinge auszuprobieren.
Angefangen hat das mit extrem kurzen Beiträgen. Einige Musiktipps. Hinweise zu neuen Tourterminen von Bands, die ich mochte und hin und wieder eine gut bewertete Hausarbeit. Ich hab mich mit Lebenstipps versucht und mit Reportagen aus der Neuen Welt.
Vor ein paar Jahren hat mir dann Dennis Morhardt geholfen, die Seite von dem Postnuke-Nachfolger Zikula auf WordPress umzustellen. WordPress ist einfach der Inbegriff von Blog-System. Und ich hatte nicht mehr vor, hier groß Technisches zu testen. Ich wollte bloggen.
2013 kam dann noch das Iron Blogging dazu. Jede Woche ein Beitrag – sonst kostet das fünf Euro. Das hat zu Anfang dabei geholfen, etwas Planung in die Schreiberei zu bekommen. Ich habe mir Ideen notiert, wenn ich gerade nicht bloggen konnte. Und die Liste dann nach und nach abgearbeitet. Das hat aber auch nicht verhindert, dass ich immer wieder auch gar keine Lust und gar keine Idee habe. Da passiert dann mal ein paar Wochen nichts im Blog und dann gibt die re:publica neuen Schub.
Das finde ich das Nette am Bloggen: Man kann es, wenn man dazu Lust hat und es vermisst auch niemand, wenn man nichts schreibt. „Blogge, als würde es niemand lesen,“ heißt es. Ich finde das ganz passend.
Und so sind über die Jahre knapp 850 Beiträge von unterschiedlich hohen Informationswert entstanden. Manches ist veraltet. Manches ist albern. Manches sollte ich vielleicht lieber löschen. Bei manchen Beiträgen habe ich das schon direkt nach der Veröffentlichung gedacht. Einiges wird aber auch immer noch fleißig gelesen – gerade die technischen Tipps rund um den Raspberry Pi.
Mittlerweile ist kaffeeringe.de ein Platz für mich, um Gedanken zu sortieren und auszuprobieren. Und da reicht es dann doch nicht, dass es keiner liest. Ich freue mich immer über konstruktive Diskussionsbeiträge. Das ist hier auch viel friedlicher, als an anderen Orten im Netz, an denen denen diskutiert wird.
Eigentlich wollte ich jetzt etwas verlosen oder eine andere witzige Aktion machen. Aber das Blog hat Geburtstag und da bekommt man was geschenkt. Ich trinke deswegen einen Kaffee auf Dich, Blog, und pütschere etwas, damit es auch in den nächsten Jahren genügend Kaffeeringe gibt.
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